Trainingsweekend C & D Junioren Näfels 2024
Anfahrt Freitag, 22.3.24
Auch in diesem Jahr fahren die D- und C-Junioren und eine C-Juniorin individuell nach Näfels. Mittlerweile kennen wir die wunderschöne Linth-Arena in Glarus sehr gut und fühlen uns recht heimisch. Also wissen wir gut, wo sich unsere Zimmer befinden und puffen erst mal unsere «sieben Sachen» ein. Ein Junior wird nach dem Ziel des Trainingslagers gefragt und die Antwort auf diese Frage kommt wie aus der Pistole geschossen: «usschlofäää!» Tja, aus der Erfahrung der letzten Camps wissen wir, dass der Schlaf bei den «dynamischen» Nächten eher zu kurz kommen und darum dieses Ziel schwierig zu erreichen sein wird. Das Ziel von uns als Fussballclub ist es, dass sich alle Spieler wohl und integriert fühlen. Ausserdem wollen wir Spass haben, bleibende, positive Erinnerungen schaffen und dem Ball hinterher wetzen und sportliche Fortschritte erzielen.
Der Theorieraum ist auch in diesem Jahr unser «analoger» Treffpunkt, wo unser Präsi das Tagesprogramm und noch viel wichtiger, die Regeln für das Miteinander ausgibt. Anschliessend dürfen wir ein feines Nachtessen mit Salatbuffet/ Lasagne geniessen, damit wir als Gemeinschaft so richtig zusammen ankommen. Um es vorwegzunehmen: Die Wetter-Temperaturen fielen an diesem Weekend stark nach unten, dafür hat sich die Qualität vom Essen im Vergleich zum letzten Jahr sehr stark erhöht. Als Dessert nach dem Essen erhält jeder Spieler noch ein Schoggibrüggeli. Einige Spieler nehmen sich auch noch eine natürliche Nachspeise aus dem eigens mitgebrachten Früchtekorb, der dann auch Ratz Fatz schon wieder leer gegessen ist. Als weitere Neuerung zum bestehenden Campkonzept versuchen wir die Teenager schon am Freitagabend etwas Müde zu machen. Nach dem Essen werden aus den D- und C- Junioren gemischte Teams gebildet. Es geht um eine spielerische Olympiade, wo verschiedenen Kompetenzen gefragt sind und es am Sonntag dann als Abschluss eine Belohnung für die Siegermannschaft geben wird. In der extra für uns reservierten Dreifachturnhalle dürfen wir uns bei dieser Olympiade in verschiedenen Disziplinen messen:
Dartsbälle werfen, im Fussball-Quiz kombiniert mit Würfelspiel an Fussball-Fachwissen dazulernen, im Frisbee Zielwerfen. Starke Oberarme benötigt es im Magazinball – Weitwurf -Contest und ein feines Gefühl im Töggeli-Schuä Zielwerfen. Es ist ein buntes Treiben, so auch beim Hindernis-Parcour wo immer zwei Spieler einen Ballon zwischen die zwei Körper pressen und dann möglichst schnell eine vordefinierte Strecke abrennen müssen. Wir haben zusammen Spass so auch als Beispiel beim Quiz: Auf die Frage, wer der aktuelle Frauenfussball-Weltmeister sei, antwortet ein Spieler: «Aso ich luäg jo nöd Frauäfuässball, aber ich weiss glich wer Weltmeister bi dä Frauä wordä isch nämlich Spaniä….» ;-)
Wir fördern die Competition im Team! Alle können zum Erfolg beitragen und Teamgeist ist gefragt. Die D-Junioren lernen die C-Junioren besser kennen und umgekehrt. Manch ein Trainer wäre lieber selbst auf dem Parcour gewesen, aber wir sind die Schiedsrichter und notieren die erzielten Punkte exakt auf, damit wir eine Zwischen-Rangliste erstellen können. Falls es eine unruhige Nacht mit Regelverstössen gäbe, was wir alle nicht hoffen, würde es dann in dieser Rangliste Minuspunkte geben. Auf den Gängen wird getanzt, gelacht und gesungen. Die Gruppendynamik greift und wir lernen uns noch besser kennen. Um 22h werden alle Handys eingesammelt und dann ist Zimmer- und Bettzeit. Am Abend ist das Ziel der Trainer erreicht und die Teenager haben den Kiosk «vergessen» und sinken zufrieden und sicher müder in ihre Betten. Die Trainer besprechen am Abend noch die Trainings des Samstags, damit wir gut vorbereitet sind. Morgen ist gemäss Tagesprogramm der Startschuss um 7.45h. Die Nacht ist ausser ein paar Frauenfürzen oder Kids, die aus den Betten fallen, recht entspannt und ruhig. EASY – wir hatten auch schon viel wildere Nächte.
Samstag
vor dem Trainingslager war Frühling und nachher ist es wieder Frühling und dazwischen findet das Camp des FCB bei eisiger Bise statt……
Einige Junioren sind früh auf den Beinen und strömen vor 7 Uhr in den Theorieraum zum Pingpong-Tisch, Kartenspiel und zum Tippkick. Die Teenager haben folgendes Problem: darf ich schon mein Handy haben? Die Herausforderung am Morgen früh der Erwachsenen ist eine Andere: wo kann ich einen feinen Kaffee jagen? Der Sturm der Heuschreckenplage ist dann genau um Punkt 7.30h. Das ist der Zeitpunkt der Öffnung des Kiosks. Attacke!
Aber schon am Morgen früh wird Pingpong gespielt und das sogar noch draussen. Die Dramaturgie des Wetters wird sich perfekt auf den Trainingsstart verschlechtern….
Beim Verlesen des Tagesprogramms gibt es beim Punkt «Verkündigung Zwischenrangliste Olympiade» ein Raunen und Spannung kommt auf: Wer ist in Führung? Wir lieben den Wettbewerb und selbstverständlich wollen wir auch hier unser Bestes geben. Nach dem Frühstück verdunkelt sich das Wetter zusehends. Ziemlich genau auf den Trainingsstart haben wir dann den Wetterumschwung, der Himmel verdunkelt sich noch ganz und starke Winde / Böen beginnen. Noch guten Mutes und eingemummt wie ein Schnee-Yeti gehen wir geschlossen auf den Kunstrasenplatz. Leichtes aufwärmen oder besser gesagt «warm halten», dann der Start der ersten Trainingsübung. Die Böen sind aber so heftig, dass die Bälle von alleine davon rollen und selbst die stärkste Deutsche Trainerstimme mit wichtigen Coachingpunkten nicht mehr von den Spielern gehört wird. Der Schneefall wurde dann auch stärker, so dass die umliegenden Berggipfel immer weiter nach unten mit Schnee bepudert werden. Da mit diesem sehr kalten Wind kein wirklich geordnetes Training aufgezogen werden kann, brechen wir die Morgeneinheit auch in Anbetracht der Gesundheit der Spieler ab.
Zurück in der warmen Garderobe angekommen konnten wir die Fussballschuhe auf den Kopf stellen und es tropfte aus den Schuhen! Aber auch diesen Teil der Organisation haben wir schon gut im Griff: Alle Trainingsklamotten werden in den Trocknungsraum gehängt und dann läuft die Warmlüftung volle Pulle. In solchen absoluten Überlebenssituationen kennen wir keine Strommangellage. Schliesslich sollen die Kleider, wenn möglich sogar, bis am Nachmittag wieder trocken werden. Einige Spieler und Trainer haben aber bestens vorgesorgt und haben eigenen Zeitungen von Zuhause mitgenommen, um die Schuhe auszustopfen. Manche haben sogar zwei paar Fussballschuhe dabei. (alles Warmtuscher ;-)
Über Mittag stärken wir uns mit feinen Gnoggi. Am Nachmittag haben wir ein normales Training und das Wetter ist besser – wir haben nur noch ein bisschen Greupel. Der Einsatz stimmt, die Kalorieren werden verbrannt und der Ball rollt, wie es sein muss. Ein immer gutes Rezept nach einem Training im Kalten ist, heiss zu duschen und sich dann sofort ins hauseigene Hallenbad zu begeben. Ganze zwei Stunden haben wir Zeit für den Wasserspass mit Rutschen, Warmwasser-Aussenbecken und den Massagedüsen. Aaa, das ist dann schon ein ganz anderes Feeling! Wir lassen uns warmkochen im herrlich warmen Wasser.
Das Essen ist dieses Jahr wirklich sehr gut und am Abend dürfen wir Poulet, mit Reis, Sauce und Erbsli/ Rüebli geniessen. Frisch gestärkt, nehmen wir die Dreifachturnhalle in Beschlag und üben uns polysportiv. In der Fortsetzung der Olympiade mit den gleichen 6 Teams spielen wir Unihockey, eine Art Handballspiel sowie Streetracket. So bewegen wir uns auch im Tagesabschluss und gewinnen Punkte für das eigene Team.
Sonntag mit kuuulen Abschluss (im sprichwörtlichen Sinn)
Am Sonntag müssen wir wegen der tiefen Temperaturen ein bisschen Tribut zollen: die einen Spieler haben den «Männerschnupfen» eingefangen, die anderen sind wirklich ein wenig angeschlagen und wir haben auch Kids mit Heimweh. Bis auf wenige, kleinere Blessuren wie Schienbein- oder Leistenprobleme sind wir zum Glück aber von der Verletzungshexe verschont geblieben. Das Handyregime am Sonntag ist so, dass die Handies erst an die Teenager zurück gegeben werden nach Rückgabe des Zimmers. Spasseshalber skandieren die Kids dennoch lautstark das neue Jugendmotto: Handy raus, Handy raus, Handy raus! Aber zuerst die Arbeit mit aufräumen, packen und dann das Vergnügen mit zocken. Um die Stimmung noch ein wenig zu heben und weil es Sonntag ist, hat es beim Zmorgen einen frischen Zopf.
Am Sonntag ist der Trainingsbetrieb zweitrangig: Aus diesem Grunde spielen wir zuerst ein intensives Mätchli auf kleine Tore. Das ist Freude pur mit schnellen Kombinationen, Sprints in die Tiefe und schönen Toren. Über Mittag stärken wir uns mit Kohlenhydraten in Form von Spaghetti und suchen für das Abschlussspiel die letzten trockenen Kleider. Nach dem Zwiebelprinzip mit mehreren Lagen, geht es nach draussen. Bei diesem Abschlussspiel unter fachkundiger Beobachtung der Eltern sind die zwei Mannschaften mit D und C-Junioren gemischt und spielen dann 11 gegen 11 auf die grossen Goals. Das Spiel ist so schön ausgeglichen, dass nach dem Schlusspfiff des Präsi der als Schiedsrichter fungiert ein 2 zu 2 resultiert. Zufrieden kehren wir ein letztes Mal in den Theorieraum zurück.
Auch wie jedes Jahr gibt es die «Liegen-gebliebene-dreckige-Unterhose-oder-Socken-mit-Loch-Tombola». Jedes der Stücke wird gezeigt. Manch eine Mütze oder Handschuhe gehen an den Besitzer zurück, aber für einige Kleidungstücke geht leider kein Angebot ein. Es folgt die Rangverkündigung der Olympiade mit gebührendem Applaus. Jeder Teenager erhält einen Schoggi-Osterhasen und darf stolz auf seine erbrachte Leistung sein.
Das Ziel haben wir erreicht: Wir hatten Spass, kein Kind ist erfroren, wir konnten unserem geliebten Hobby frönen und uns vor allem im Teamgeist weiterentwickeln. Wir sind somit sportlich parat für die neue Saison bei hoffentlich wärmeren Temperaturen.
Adi Schilling